Brandschutz
Durch die technische Weiterentwicklung wird die Verwendung von Lithium-Ionen Akkumulatoren seit Jahren extrem vorangetrieben.
- Smartphones & Laptops
- akkubetriebenen Haushaltsgeräten & Werkzeugen
- Solarstromspeicher von Photovoltaik (PV)-Anlagen
- E-Bikes & Elektroroller
- Elektroautos, -busse, -LKWs bis hin zu
- elektrische Lokomotiven mit tonnenschweren Akkus
- Moderne Brandlasten wie Lithium-Batterien, Kunststoffe, Gummi, Verbundmaterialien können stark qualmend brennen. Die Rauchentwicklung einer reagierenden LIB ist erkennbar durch hellgrau bis schwarz gefärbten Brandrauch. Brennende Elektrolyte geben meist einen weißen Qualm ab. Elektrolyte sind giftig und ätzend. In den Zersetzungsgasen enthalten sie toxische Flusssäure!
- Ein brennendes Elektroauto kann weitere Fahrzeuge zum Brennen bringen. Durch das Ausdampfen reagierender Zellen besteht die Gefahr eines brennbaren, zündfähigen Gas/Luftgemisches. Es können auch Stichflammen austreten. In geschlossenen Räumen wie Garagen, Autotransportern, Frachtschiffen oder Flugzeugen kann eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen!
- Mit einer unkontrollierten Freisetzung von Rauch und Gasen aus der LIB (Lithium-Ionen-Batterie) ist zu rechnen. Zischen, Pfeifen, Ploppen, Ausgasen, Stichflammen und Funkenflug sind ein eindeutiges Zeichen des Batteriebrandes.
- Die Hitzeabstrahlung kann benachbarte Autos in wenigen Minuten entzünden. In Hybridfahrzeugen können auch mehrere Lithium-Batterien verbaut sein. Beispielsweise in E-Bussen auch im Fahrzeugdach.
- Ab 80° bis 130° Celsius besteht für Lithium-Akkumulatoren ein thermisch kritischer Zustand. Ab diesem Zeitpunkt besteht die Gefahr eines sogenannten "Thermal runaway", eine Kettenreaktion die praktisch nicht mehr zu stoppen ist, außer man schafft es die Temperatur rasch abzusenken!
Brandbeispiel Mercedes Vito EV.
Das Fahrzeug war nicht an eine Ladestation angeschlossen. In der HV-Batterie löste sich ein "Thermal runaway" aus, das gefürchtete thermische Durchgehen eines Hochspannungs-Lithium-Ionen-Akkumulators.
Die Feuerwehr musste über vier Stunden "große Mengen Löschwasser" aufbringen, um den Vorfall unter Kontrolle zu bringen. Es ist zu erwähnen, dass weniger als 50 % der Brände von Elektrofahrzeugen, Hochspannungs-Lithium-Ionen-Akkumulatoren betreffen.
Kommt es zu einem Brandereignis, dann sind aufgrund der Bauweise von Elektrofahrzeugen, andere Methoden der Brandbekämpfung als bei Verbrennungsmotoren anzuwenden.
Brandschutz ist im Arbeitnehmerschutz enthalten und somit ein gesetzlicher Auftrag!
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des
Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des
Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit
(Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG)
§ 12 Unterweisung
(2) Bei einer Arbeitnehmerüberlassung trifft die Pflicht zur Unterweisung nach Absatz 1 den Entleiher. Er hat die Unterweisung unter Berücksichtigung der Qualifikation und der Erfahrung der Personen, die ihm zur Arbeitsleistung überlassen werden, vorzunehmen. Die sonstigen Arbeitsschutzpflichten des Verleihers bleiben unberührt.
Österreich - AschG Bundesgesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
Präventiver Brandschutz für die Autoindustrie
- Automotive Industrie, Autofabriken, Zulieferer & Servicewerkstätten
- Autohandel & Logistikunternehmen
- Pannenhilfsdienste & Abschleppunternehmen
An erster Stelle steht die Verantwortung, geeignete Maßnahmen zur Unfallverhütung zu setzen!
- Wiederkehrende Betriebs-Brandschutzschulungen
- Voraussetzungen für sicheres Arbeiten an HV-Fahrzeugen
- Unterweisungen zur Prävention und Gefahrenabwehr (Theorie & Praxis)
- Praxisorientierte Übungen
- Rettungsmaßnahmen
Der erste Feind bei Bränden, heißt Brandrauch!
Die Zahl der Feuerwehreinsätze bei Verkehrsunfällen oder Fahrzeugbränden mit Beteiligung von Hybriden- und Elektroautos steigt an.
Das Rauchverhalten durch Brandausbruch aus dem Fahrzeuginnenraum oder Motorraum verhält sich anders als eine Lithium-Ionen-Batterie (LIB). Bei beiden Brandverläufen ist mit giftigem, brennbarem und ätzendem Brandrauch zu rechnen.
Die Zellen von LIB können bei Überhitzung, durch Kurzschluss oder Schäden nach einem Unfall selbstreagieren, ausdampfen und zündfähigen Qualm freisetzen. Zu diesem Zeitpunkt besteht zusätzlich die Gefahr der Stichflammenbildung. Ein Übergreifen auf weitere Zellen mit dem Thermal-Runaway und starker Rauchentwicklung sind zu erwarten.
Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb spielen im Katastrophenschutz eine zunehmende Rolle. Auch Organisationen des Katastrophenschutzes müssen sich mit der Verkehrswende und E-Mobilität auseinandersetzen. Die Anzahl von Akkumulatoren nimmt im Straßenverkehr täglich zu.
Die Erkennbarkeit der verschiedenen Antriebssysteme und das Identifizieren ist für Feuerwehren die erste Herausforderung. Für die Brandbekämpfung eine weitere, denn beginnt eine Hochvoltbatterie zu brennen, so wird meist wesentlich mehr Löschwasser als bei Diesel/Benzin-Verbrenner-Kraftfahrzeugen notwendig.
Trainingsinhalte für Feuerwehrorganisationen mit dem neuen Brandsimulator "FireSafetyCar".
- Verhalten bei Kontakt mit stark qualmenden PKW oder Elektrokraftfahrzeugen
- Schulungen für BOS-Einsatzdienste mit einsatznaher Lagedarstellung eines brennenden Elektroautos
- Feuerwehr-Atemschutzgeräteträger-Übungen "Brennendes Elektrofahrzeug"
- Taktische Ventilation, Rauchmanagement, Rauchableitung, Freihaltung von Fluchtwegen
- Personensuche & Menschenrettung, Übung mit Wärmebildtechnik (WBK)
- Kommunikation in stark verrauchter Umgebung
- Tunnelbrandübungen mit starker Rauchausbreitung
- KAT-Katastrophenschutzübungen in Städten